Recht auf Kindheit

Die Erziehung des kleinen Kindes wirft auf dem Hintergrund der aktuellen Zeitströmungen immer mehr Fragen auf. Die frühe Kindheit ist die grundlegende Lebensstufe in der Biographie des Menschen. Das Recht auf Kindheit sicher zu stellen, ist weltweit zur Pionieraufgabe geworden.

Waldorfkindergärten in Österreich

Die Waldorfpädagogik setzt zur Gestaltung dieser Aufgabe eine pädagogische Gesinnung voraus, die im Kinde die volle, zur Entfaltung bereite Menschenwürde achtet. Die Achtung vor der Eigengesetzlichkeit der Entwicklung jedes Kindes und die Notwendigkeit gesunder Entwicklungsbedingungen für Leib, Seele und Geist verlangen eine entsprechende Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik.

PädagogInnen und Eltern bilden eine Erziehungsgemeinschaft, die im fortlaufenden Dialog an der Gestaltung eines gesunden Lebensraumes für die Kinder arbeitet. Aus diesem gemeinsamen Willen entsteht ein neues soziales Miteinander.

Unser Ansatz

Die entscheidende Aufgabe in der Begleitung und Erziehung des Kindes bis zu Schulreife sieht die Waldorfpädagogik darin, Kindern eine Umgebung zu schaffen, die sinnerfülltes tätiges Leben so vorlebt, dass die Kinder es nachahmend ergreifen und frei spielend verinnerlichen können. Auf diese Weise kann das Kind aus sich heraus ins Handeln kommen und sich selbst mit seiner Umwelt verbinden. Die PädagogInnen sind sich dabei ihrer Verantwortung als Vorbild bewusst.

Charakteristika

Das Kind im Vorschulalter lernt durch Vorbild und Nachahmung und legt in den ersten Jahren die Grundlagen für sein weiteres Leben. Es braucht eine Umgebung, in der es seine Eigenaktivität entwickeln und entfalten kann und in der ihm ausreichend vielfältige Sinneserlebnisse ermöglicht werden. Daher wird im Waldorfkindergarten das Freispiel kultiviert, das Kind spielt aus eigener Initiative.

Für das Freispiel stehen Naturmaterialien unterschiedlichster Ausprägung, wie unbearbeitete Holzklötze, Wurzeln, Steine, Zapfen, Muscheln und Kerne, die die Phantasie des Kindes anregen, zur Verfügung. Spielständer, Bretter, verschiedene Tücher aus Baumwolle, Wolle und Seide, sowie einfache handgefertigte Puppen, Holztiere und Haushaltsgegenstände können dazu vielfältig nach Bedarf verwendet werden.

Der Phantasie des Kindes ist auch durch künstlerisches Tun wie Malen, Plastizieren mit Bienenwachs und Märchenspiele ausreichend Raum gegeben.

Jede Tätigkeit des Erwachsenen ist von entscheidender Bedeutung. Das Kind nimmt aktiv an den durchschaubaren und folgerichtigen Abläufen teil und wächst so durch implizites Lernen in die im Kindergarten gelebte Lebenspraxis hinein.

Das kleine Kind braucht für seine gesunde Entwicklung einen rhythmisch gegliederten Tages- und Wochenablauf. Die Pflege von Rhythmus und Wiederholung vermittelt dem Kind Geborgenheit, Verlässlichkeit und Sicherheit und wirkt der zerstreuenden Sucht nach ständig neuen wechselnden Eindrücken entgegen.

Die Beziehung der Kinder zur Natur wird im intensiven Miterleben des Jahreslaufs gepflegt. Die Jahreszeiten spiegeln sich im Feiern der Feste und in der täglichen rhythmisch-musikalischen Einheit, sowie in der künstlerischen Ausgestaltung der Räume wieder. Bei der Betreuung des Gartens können die Kinder mit eigenen Händen pflanzen, pflegen und ernten und die Natur mit allen Sinnen erfahren und „begreifen“.

„Der Mensch lernt das Menschsein nur am Menschen“ – das Kind braucht zuallererst die Vermittlung des realen Lebens durch den Menschen! Im Waldorfkindergarten erzählen, musizieren, singen und arbeiten die PädagogInnen selbst. Medien kommen nicht zum Einsatz. Die Eltern werden darauf aufmerksam gemacht, dass Medienkonsum für das kleine Kind noch keineswegs sinnvoll ist, sondern sich  auf eine gesunde  altersgemäße Entwicklung störend auswirkt.

Bei der Einrichtung des Waldorfkindergartens wird auf eine natürliche und unaufdringliche Qualität in Farbe, Form, Gestaltung und Ästhetik geachtet.

Der Waldorfkindergarten wird in Selbstverwaltung geführt. Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Elternhaus wird in allen Bereichen angestrebt. Jede Kindergartengruppe wird von zwei ausgebildeten WaldorfpädagogInnen betreut.

Ausbildung in Österreich

Waldorfkindergarten Seminar Wien

Marktgemeindegasse 42, 1230 Wien
Kontakt: Brigitte Goldmann
Tel: 01 888 06 47; E-Mail: brigitte.goldmann@vienna.at,
kindergarten@waldorf-mauer.at

Waldorf Salzburg

Studien- und berufsbegleitender Lehrgang zum/zur Waldorfpädagogen/in im Kindergarten- und Schulbereich
Waldorfstraße 11, 5023 Salzburg
Tel: 0699 10 82 10 35
sekretariat@waldorf-salzburg-seminar.at
www.waldorf-salzburg-seminar.at

 

Mitglied Internationale Vereinigung für Waldorferziehung (Link zur Website).

Kooperation IASWECE
Erntedankfest Waldorfkindergarten